In einer persönlichen Mitteilung hat Bürgermeisterin Marion Lück erklärt, warum sie sich entschieden hat, im kommenden Jahr nicht mehr als Bürgermeisterin zu kandidieren.
Anbei die Mitteiluing im Wortlaut:
In rund einem Jahr endet meine Amtszeit als Bürgermeisterin von Wermelskirchen – und damit eine ganz besondere Zeit für mich. Denn: Bürgermeisterin meiner
Heimatstadt zu sein, ist für mich nicht nur ein „Beruf“, sondern wirklich eine „Berufung“. 2019 bin ich dafür angetreten, mich mit meiner ganzen Kraft und vollem Engagement für Wermelskirchen einzusetzen – und genau das mache ich seit meiner Wahl aus ganzem Herzen.
Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben ist sicherlich die für den beruflichen Weg. Doch noch wichtiger ist die Entscheidung für die Menschen im persönlichen
Umfeld. In den vergangenen vier Jahren haben mir meine Familie, mein Partner und meine Freundinnen und Freunde über alle Maßen den Rücken für meine Aufgaben
freigehalten und haben selbst immer wieder zurückgesteckt. Dafür bin ich ihnen sehr, sehr dankbar.
Eine solche 24/7 Unterstützung von vertrauten Menschen ist unfassbar viel wert. Es verlangt aber auch allen sehr viel ab. Mir ist es deshalb wichtig, ihnen ab 2026 wieder mehr von mir und meiner Zeit zurückzugeben. Deshalb habe ich gemeinsam mit meiner Familie entschieden, im kommenden Jahr nicht erneut als Bürgermeisterin von Wermelskirchen zu kandidieren.
Diese Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen. Aber die Aufgaben als Bürgermeisterin – so, wie ich sie verstehe und wahrnehme – erfordern einen sehr hohen persönlichen Einsatz, der auch in einer weiteren Amtszeit nötig wäre, um Wermelskirchen noch besser für die Zukunft aufzustellen. Dabei haben wir, die Verwaltung, die Politik und die Bürgerinnen und Bürger, in den vergangenen vier Jahren schon viel gemeinsam geleistet. Insbesondere haben wir positive Veränderungen für die Stadt angestoßen, vorangetrieben und umgesetzt.
Wir haben die Entscheidung für eine Gesamtschule getroffen, die jetzt in ein sehr erfolgreiches zweites Jahr startet. Gemeinsam haben wir den Brandschutzbedarfsplan weiter umgesetzt, damit dringend notwendige Feuerwehrgerätehäuser für unsere Feuerwehr gebaut werden konnten und noch gebaut werden. In meiner Amtszeit konnte endlich – nach 30 Jahren Industriebrache – ein Teilstück des Rhombus-Geländes durch die Stadt erworben werden, das in den kommenden Jahren zu einem zentralen Glanzstück der Innenstadt werden wird. Auch die Umgestaltung des Hüpptals, die noch in diesem Jahr startet, gehört zu den erfolgreich aufgegleisten Projekten.
Außerdem haben wir es in den vergangenen Jahren geschafft, Wermelskirchen sicher durch viele Krisen zu steuern. Dabei hat das Team der Stadtverwaltung gezeigt, was es gerade in Krisenzeiten leisten kann. Ob Corona, das Hochwasser, die Energiemangellage, der Ukraine-Krieg oder zuletzt der Cyberangriff: Ich bin sehr stolz auf dieses Team, das auch schnell ungewöhnliche und bisher unbekannte Wege gehen kann, um in Krisenzeiten für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei der Politik in Wermelskirchen, die in herausfordernden Zeiten an einem Strang zieht und für sachorientierte und überlegte Entscheidungen steht. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Ich freue mich auf das Jahr, das als Bürgermeisterin noch vor mir liegt und ich werde in dieser Zeit weiter alles dafür tun, dass die angestoßenen Veränderungen und Projekte vorangetrieben werden. Solche Prozesse zu initiieren, ist eine Stärke von mir, wobei mir auch bewusst ist, dass Veränderungen unbequem sein können, weil sie Menschen zwingen, gewohnte Pfade zu verlassen. Und oft werden diese negativen Gefühle, die mit dem Prozess einhergehen, mit der Person verbunden, die diese Veränderungen angeregt hat. In diesen Zeiten gehören Veränderungsprozesse aber notwendigerweise dazu, um als Stadt und Verwaltung zukunftsfähig und
modern aufgestellt zu sein. Meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin ist auf jeden Fall der Weg dafür bereitet, die angestoßenen Veränderungen fortzusetzen und weiter zu gestalten.
Wermelskirchen hat unglaubliche Stärken und ein noch größeres Potential. Das haben nicht zuletzt die Feierlichkeiten zu „150 Jahre Stadtrechte“ im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, bei denen wir alle eindrucksvoll Flagge und Herz für unsere Heimatstadt gezeigt haben. Es ist eine Stadt, die so viel mehr ist, als nur ein Ort, an dem man lebt und arbeitet: Wermelskirchen ist ein Gefühl!
Und dieses Gefühl füllen die Menschen aus Wermelskirchen mit Leben. Es ist wirklich außergewöhnlich, mit wie viel Engagement, Einsatzwillen, Zeit, Kraft und Leidenschaft sich die Bürgerinnen und Bürger, die Vereine und Initiativen sowie die Unternehmen einbringen, um Positives für unsere Stadt zu bewirken. Es macht mich glücklich, dass ich Teil dieser einzigartigen Gemeinschaft sein darf. Und es macht mich sehr stolz, als Bürgermeisterin für das kommende Jahr noch einen Beitrag für ein liebens- und lebenswertes Wermelskirchen leisten zu dürfen.
Foto: Stadt Wermelskirchen / Kellermann
Ihre Marion Lück
Eine Antwort
Mal wieder eine Eintagsfliege in Wermelskirchen.
Schade eigentlich!