takeFIVE! Das Kleinkunstabo der Katt / Kattwinkelsche Fabrik Wermelskirchen
Freitag | 03.02.23 |
Axel Pätz
Die Erde ist uns untertan, wir haben alles, was der Mensch braucht und was kein Mensch braucht, haben wir doppelt und dreifach. Wir kommen an die entlegensten Winkel der Welt, in die tiefsten Tiefen, auf die höchsten Gipfel, wir kommen auf den Mond, auf den Mars, nur auf eines kommen wir nicht: Auf die Idee mal innezuhalten, uns mal zu fragen: Wo führt das alles hin?
Denn egal, was wir haben, wir brauchen MEHR! Logisch: „Her damit“ klingt doch viel dynamischer als: „Bin bisher auch ganz gut ohne klar gekommen“
Das Wachstumsdogma ist unumstößlich, treibt uns schneller, höher, weiter auf der nach oben offenen must-have-Skala. Wer rastet, der kostet, und Kosten sind das Einzige, auf das wir gerne verzichten.
Bankenkrise, LockDown, Börsencrash – nichts kann den Konsumklimaindex dämpfen. Dinge, von denen unsere Eltern noch nicht ahnten, dass es sie jemals geben würde, scheinen uns unentbehrlich: Computer, Smartphone, unbegrenztes Datenvolumen, Laubpuster, musizierende Unterhosen, Raumspray mit Hühnersuppenaroma und Eierschalensollbruchstellenverursacher. Haben Sie noch nicht? Dann aber nix wie ab in den Online – Shop!
Der Wohlstandsbürger besitzt statistisch zwei Autos, vier Mobiltelefone und eineinhalb Aufsitzrasenmäher. Dabei hat nur jeder fünfte einen Garten.
Klar, bei so rasantem Fortschritt muss man Widersprüche in Kauf nehmen: Wer sich alle drei Jahre einen neuen SUV kaufen will, kann nun mal nicht mehr als 1,99 € für ein Kilo Schweinefleisch zahlen. Wir haben Waschmittel für blütenweiße Hemden, aber braune Flecken in der Gesinnung kriegen wir einfach nicht raus. Und: macht es bei technischen Qualitätsprodukten eigentlich einen Unterschied, ob man mit dem Laubpuster die Blätter vor der Haustür oder mit schwerer Artillerie Protestierende vor dem Regierungspalast wegpustet?
Die größten Ängste der Deutschen sind nicht mehr Hunger, Armut, Krieg, sondern Tempolimit, kein Klopapier mehr und dass der Syrer von nebenan den schöneren Gartenzwerg hat.
Bei seltenen Erden denkt inzwischen keiner mehr an die Einzigartigkeit unseres Planeten, sondern an die zunehmende Vormachtstellung der Chinesen. Terra ist in erster Linie ein Synonym für ganz, ganz viel Speicherplatz. „Schöpfung“ nur noch ein Suffix von „Wertschöpfung“.
Und keiner kann der Maximierungs-Falle entkommen. Daher spielt Axel Pätz in seinem aktuellen Soloprogramm sechshändig Klavier und Akkordeon, bedient simultan mit den Füßen eine lebensgroße Klappmaulpuppe und intoniert dazu ein sechsstimmiges Gregorianisches Obertonmadrigal.
Freitag | 24.02.23 |
Martin Zingsheim
Mit viel suggestivem Aufwand verkaufen wir uns den tagtäglichen Wahnsinn da draußen als sogenannte Normalität. Und wundern uns dann, dass man zwischen Desinfektionsmittel und Physiotherapie kaum noch was mitkriegt. Klimawandel, Kinderarmut, Selbstausbeutung? Keine Sorge, alles ganz normal!
Martin Zingsheim stellt sich in seinem aktuellen Programm dem unhinterfragten Irrsinn und den für sicher geglaubten Scheinwahrheiten. Witzig, relevant und im positiven Sinne verrückt. Unter uns: normal ist das nicht!
Von Flausen nach Possen – Ein Reisebericht aus Utopien
machen sich Blömer//Tillack auf den Weg und auf die Suche.
Nach Träumen und Träumenden gegen all die Beklopptheit in der Welt. Utopische Gedankenspiele ohne Machbarkeitsstudie und Realitätscheck.
Jedem ein sinnvolles Grundauskommen und mir den Rest?
Sonntags mehr Demokratie und 3-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich? Harmonie und Kooperation bis zum Abwinken.
Glücklich Leben ohne Beschwerdekasper.
Oder doch lieber König von Beruf – mit energieeffizientem Luftschloss. Ein dreifach Hoch auf den der diesen Job erschuf!
Blömer//Tillack reiten auf Schnecken durch die Schönste aller Welten, schwimmen durch Algen mit Allmachtsfantasien und wandern vom Stammhirn zu den entlegensten Schläfenlappenregionen. Sie wandeln im Klimawandel und wagen eine Kreuzfahrt mit Landgang. Aber ohne Fahrt! … also nur Kreuzgang.
Die preisgekrönten Zwei kämpfen gegen den göttlichen Schlamassel, räumen Kompromissverständnisse aus dem Weg und fliegen rücklings durch Wolkenkuckucksheim.
Und warum? Weil Blömer und Tillack Neues entdecken wollen. Und … Weil sie es einfach können!
Wahrhaftige Possen aus dem Kalauer Hochtal und fundierte Flausen gegen den Ernst der Lage und schöne Frage nach dem … „Was wäre wenn?“
Utopien können so schön sein!
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Man kann sie nicht in eine Schublade schieben, weil sie nirgends wirklich reinpassen. Das macht sie außergewöhnlich und bemerkenswert. Sie haben ein eigenes Genre entwickelt, eine Mixtur aus Slapstick, Körpercomedy und intelligentem Wortwitz.
Zwei Männer, deren beweglicher Geist in ebensolchen Körpern steckt. Sie machen sich lustig und sind lustig, sie sind szenische Clowns und verbale Fallensteller, Schnelldenker und Schnellsprecher, und ihre Pointen und Gags zünden.
Laudatio Krefelder Krähe 2019
Gerade nochmal gutgegangen!
Anka Zink kommt mit „Gerade nochmal gutgegangen“ direkt aus dem schwarzen Loch. Genauso anziehend und eine ebenso starke Gravitation erzeugend …
Anka Zink ist wieder am Start. Zwar nicht an Bord der Blue-Origin-Rakete, aber ihren Rollkoffer für das Über-All hat sie sicherheitshalber schon gepackt.
Hatten wir nicht vor, etwas aus dem Lockdown zu lernen?
Knüpfen wir nach dem ganzen Corona, Flut- und -Feuerdesaster zuverlässig ans Wirtschaftswachstum an? Lassen wir die Frauen nach Homeoffice, Kinderbetreuung und Home Schooling am liebsten gleich auf dem Sofa sitzen? Wenigstens kann man mit Applaus die Miete bezahlen, Pfleger motovieren und Hilfskräfte trösten.
Wer soll das ganze Durcheinander in Ordnung bringen?
Bill und Melinda Gates haben andere Sorgen, Merkel, Jogi und Bohlen liegen schon am Pool und Nena auf einem anderen Planeten. Bleiben nur noch Arnold Schwarzenegger, Greta Thunberg und Anka Zink!
Da Anka Zink zuerst auf der Erde nach intelligentem Leben suchen will, ist „Gerade nochmal gutgegangen“ wie eine Fahrt auf der Titanic, bei der ein Eisberg sicher umschifft wird, weil er aus Plastik ist. Während die einen sich nur noch in der Nähe der ausgeschilderten Fluchtwege aufhalten und die anderen auf Deck ihre Bestellungen aufgeben, schaut Frau Zink statt in die Röhre ins Fernglas. Damit die Fahrt so richtig lustig wird, macht sie das natürlich von der Bar aus.
Ein visionäres Programm mit hohem Wellengang und einer sturmerfahrenen Anka Zink, die uns Mut gegen das „Zurück-zur-Normalität-Virus“ einimpft und uns in Lichtgeschwindigkeit durch die Stimmungsschwankungen unserer Zeit beamt.
Götz Frittrang
Die Welt spielt verrückt! Wer ohne Maske in die Bank geht wird von der Polizei mitgenommen, Grünenwähler lieben plötzlich den bayrischen Ministerpräsidenten und rund um die Erde sind sich Eltern einig: Lehrergehälter sind zu niedrig. Um circa 10 Millionen.
Krise hin, Krise her! Es gibt Hoffnung. Götz Frittrang tritt wieder auf! Er hat jeder Versuchung wie Autokino und Streaming widerstanden, denn er lebt von der Angst der Zuschauer, wenn er ihnen in die Augen sieht!
Und wenn sie sich noch fragen, ob es denn überhaupt schon sicher ist, wieder live in ein Theater zu hocken, nur um Götz Frittrang zu sehen, dann lassen sie sich von ihm erklären, dass es ohnehin zu spät ist für irgendwelche Rettungsmaßnahmen. Schliddern sie also lieber wohlvergnügt in die Apokalypse und streicheln sie den Stoiker in sich, denn wenn die Bude erstmal brennt, sollte man nicht kopflos mit dem Schnapsglas löschen, sondern lieber entspannt noch einen Kurzen daraus trinken.
In der „Götzendämmerung“ erleben Sie zwei Stunden irrsinnige Wanderungen durch das Gehirn eines ungehemmten Durchschnittsdeutschen. Immer zwischen „Genauso kenn ich das auch!“ und „Moment mal! Wie kommt er denn jetzt da drauf?!“ und am Ende werden sie schlappgelacht und angefüllt mit bildgewaltigen Assoziationen nach Hause gehen und dem Weltuntergang gelassen entgegensehen.
Und wenn sie sich immer noch fragen um was genau es eigentlich in der „Götzendämmerung“ geht, dann hilft nur eines: Karten kaufen, kommen und hinterher sagen: „Das hat sich gelohnt!“
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Süddeutsche Zeitung
„Geistreich, wohlformuliert und dramaturgisch fein zusammengebaut.“
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Für alle Veranstaltungen gilt:
Veranstaltungsort:
Kattwinkelsche Fabrik
EUR 15.00 im Vorverkauf