Um Burscheider Bürgerinnen und Bürger zur aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Unterbringung von geflüchteten Menschen in Burscheid zu informieren, hatte Bürgermeister Dirk Runge gemeinsam mit Vertreterinnen des Amtes für Sicherheit, Ordnung, Soziales und Feuerwehr am Montag, 22. Januar zu einem Informationsabend ins Rathaus eingeladen. Neben den Teilnehmer*innen der vorher stattfindenden nichtöffentlichen Sitzung der Steuerungsgruppe Flüchtlingshilfe sind etwa 15 Bürgerinnen und Bürgern der Einladung gefolgt.
Lage in Nordrhein-Westfalen
Die Stadtverwaltung berichtete zunächst über aktuelle Entwicklungen zum Thema in Nordrhein-Westfalen (NRW). So wurden im Jahr 2023 67.174 Asylerstanträge in NRW gestellt, 2002 waren es 42.859. Seit dem 24. Februar 2022 wurden in NRW 232.848 geflüchtete Personen aufgenommen. (Quelle: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW).
Situation in Burscheid
Die Stadt Burscheid erhält Zuweisungen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz sowie einen Integrationsschlüssel zur Verteilung der anerkannten Schutzberechtigen. Danach könnten aktuell 139 Personen zugewiesen werden.
In 2023 war die Lage zur Unterbringung geflüchteter Personen sehr angespannt. Zeitweise standen nur noch etwa 10 Plätze zur Verfügung, es musste aber mit mehr Zuweisungen gerechnet werden. Nach wie vor gilt, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu finden und gleichzeitig die Unterbringung in Sporthallen zu vermeiden. Die Stadt Burscheid hat dafür einige Aufrufe gestartet.
Zusätzlich zu den bestehenden sechs vorhandenen und genutzten Unterkünften ist im Bedarfsfall eine Teilnutzung des ehemaligen Hotels Heyder in Hilgen mit ca. 30 Plätzen vorgesehen. Für den Notfall wird auch die ehemalige Hausmeisterwohnung Bismarckstraße 12 a mit maximal 11 Plätzen vorgehalten. Auch eine Sanierung der bestehenden Unterkunft Höhestr. 67 mit übergangsweise aufgestellten Containern in Modulbauweise wurde vorgestellt.
Derzeit sind Kapazitäten für die Unterbringung von 226 geflüchteten Personen vorhanden, wovon aktuell 217 Plätze belegt sind. Neben der allgemeinen Situation interessierte die Bürgerinnen und Bürger am meisten, welche Menschen konkret in die neuen Unterkünfte ziehen und wie der Spracherwerb der geflüchteten Personen sichergestellt wird. Außerdem gab es positive Erfahrungsberichte ehemals geflüchteter Personen, die in privaten Wohnungen untergebracht wurden und deren Nachbarn. Es wurde auch die Problematik des Spracherwerbs von Müttern mit kleinen Kindern thematisiert.
Bürgermeister Dirk Runge dankte den Anwesenden für das Interesse, ihre Anmerkungen und Äußerungen zu diesem wichtigen Thema. „Integration können wir als Stadt nur gemeinsam schaffen“, so Bürgermeister Runge.
Infos: Stadt Burscheid